Kein Anfang. Kein Ende. Nur Zustand.
Misha Fragment

Tempel der Träume


ich baue meinen träumen einen tempel
aus pappe, glut und vergessenen farben.
ich tanze darin –
allein, barfuß, lachend,
bis die schatten feuer fangen.

„dann zünde ihn an",
flüstert die stimme,
die immer kommt,
wenn ich etwas wage.

warum hast du keinen?
keinen traum,
keinen tempel,
keinen mut zum anzünden?

alice,
wo ist dein wunderland geblieben?
zwischen waldrauschen und widerspruch,
zwischen zuckerwatte und zynismus
verblasst dein weißer hase
zu einem blassen bildschirm.

ich zünde an.
ich verliere mich.
ich finde mich.
im rauch.


Kontext: Fragment über Transformation durch Selbstzerstörung, Mut zur Veränderung, verlorene Fantasie